Ökologische Fußabdruck: Wie er sich berechnet & wie man ihn reduziert

Hast du dich immer schon gefragt, was der ökologische Fußabdruck genau bedeutet? Durch welche Faktoren definiert sich der ökologische Fußabdruck, wie kannst du ihn verringern und wie schneiden wir in Deutschland bei der Berechnung ab? Das alles erfährst du in diesem Blogartikel.

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Bis zum Ende der 60er Jahre wurden Naturressourcen meist nur zu einem Bruchteil verwendet - dementsprechend war ein natürlicher Ausgleich des Ökosystems gegeben. Mit Beginn der Industrialisierung und den daraus resultierenden steigenden Bedarfe der Menschen, war ein starker Anstieg des Ressourcenverbrauches zu verzeichnen. Seit den 70er Jahren steigt der Ressourcenverbrauch stetig an und übersteigt die Regenerationsfähigkeit der ökologischen Systeme. Bereits heute sind erste Konsequenzen des Raubbaus an unserem Planeten spürbar, wie zum Beispiel bei zunehmend gefährdeten Fischbeständen. Dort gelten viele Arten mittlerweile als bedrohte Spezies, was auf die Überfischung der Meere zurückzuführen ist.

 

Der „ökologische Fußabdruck“ dient seit den 90er Jahren als Indikator zur ganzheitlichen Betrachtung von Nachhaltigkeit. Um den ökologischen Fußabdruck von unterschiedlichen Ländern oder diversen anderen Gebieten miteinander vergleichen zu können, werden die Werte in „Globalen Hektar“ pro Person und Jahr angegeben. Die Einheit trägt meistens die Abkürzung „gha“ und definiert, wie viel Fläche (Wald, Meeresfläche etc.) nötig ist, um die verbrauchten Ressourcen zu erneuern. Ebenso ist das Abfallaufkommen ein Faktor bei der Berechnung des ökologischen Fußabdruckes.

Weitere Infos findest du in diesen Video.

 

 

 

Faktoren, die den ökologischen Fußabdruck beeinflussen

Der ökologische Fußabdruck betrachtet die Gesamtheit der Einflussfaktoren auf den Ressourcenverbrauch, wie z.B. Ernährung, Wohnen, Mobilität und Konsum. Die proportionale Aufteilung variiert je Kopf bzw. Land. Zu dem Bereich Ernährung zählen Faktoren wie Fleisch- und Fischkonsum, regionaler oder Übersee-Lebensmittel-Konsum, sowie der Zustand der Lebensmittel: frisch, tiefgekühlt oder aus der Konserve.

 

Beim Einflussfaktor Wohnen wird dabei insbesondere der Heiz- und Stromverbrauch betrachtet. Auch wird der Wohnraum eingerechnet. Im Bereich Mobilität liegt der Fokus auf der Auswahl der Verkehrsmittel, dem verwendeten Antrieb (fossile Brennstoffe oder Elektro) und den zurückgelegten Kilometern. Beim Konsumverhalten wird analysiert, wie, was und wo wir einkaufen. Neben dem Erwerb von Neuem, ist auch die Entstehung von Abfall und dessen Entsorgung relevant. 

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Geografische Größenunterschiede des ökologischen Fußabdruckes

Generell korreliert die Größe des ökologischen Fußabdruckes mit dem wirtschaftlichen Fortschritt eines Landes. Demzufolge haben Länder des globalen Südens einen vergleichsweise kleinen ökologischen Fußabdruck, während Industriestaaten die größten ökologischen Fußabdrücke vorweisen.

Der ökologische Fußabdruck sollte bei einer nachhaltigen Ressourcennutzung unter 1,6 gha liegen. Der weltweite Durchschnitt liegt bereits bei 2,7 gha und somit 1,7 - fach über dem, was unser Planet leisten kann. Dieser Wert soll verdeutlichen, dass die Weltbevölkerung fast das Doppelte an Ressourcen benötigt, um den aktuellen Ressourcenbedarf zu decken.

In Deutschland beträgt der ökologische Fußabdruck pro Kopf aktuell rund 4,8 gha. Der größte Treiber des ökologischen Fußabdrucks in Deutschland ist die Ernährung. Hierbei spielt besonders die Produktion tierischer Lebensmittel eine große Rolle.

 

Wie kann der ökologische Fußabdruck reduziert werden?

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Jeder kann etwas dazu beitragen, um die Umwelt zu schützen und den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Jeder kleine Schritt hilft! Deshalb haben wir einige leicht umsetzbare Tipps für dich, damit du deinen Beitrag leisten kannst.

 

1. Wie können wir unseren CO₂-Fußabdruck durch bewusste Ernährung verbessern?

Wenn es darum geht, unseren CO₂-Fußabdruck zu verringern, ist eine bewusste Ernährung ein guter Anfang. Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir dies in unserem Alltag umsetzen können und wie wir uns selbst und die Umwelt schützen können. Hier sind ein paar Tipps, die dir helfen können, deinen persönlichen CO₂-Fußabdruck durch bewusste Ernährung zu verbessern:

 

  • Iss lokale und saisonale Produkte. Dies bedeutet, dass du deine Lebensmittel aus dem nahe gelegenen Gebiet beziehen solltest. Wenn du saisonales Obst und Gemüse isst, musst du nicht auf importierte Produkte zurückgreifen und den Transport über große Entfernungen reduzieren. Dadurch sparen wir Energie und verringern gleichzeitig die Menge an Emissionen.
  • Weniger Fleisch und Milchprodukte essen. Fleisch ist ein sehr energieintensives Produkt mit hohen Kosten für die Umwelt, daher spielt bei dem durchschnittlichen ökologischen Fußabdruck die Fleischproduktion eine essenzielle Rolle. Für die Produktion tierischer Lebensmittel werden große Mengen an Fläche und Wasser für die Haltung und Futtermittelproduktion benötigt. Neben dem großen Tierleid und den gesundheitlichen Folgen für die Verbraucher, mit denen Fleischkonsum einhergeht, hat dieser auch gravierende Folgen für unseren Planeten. Eine pflanzenbetonte Ernährung und eine Reduzierung von tierischen Lebensmitteln ist deshalb vorteilhaft für die Verringerung des ökologischen Fußabdruckes. Entscheide dich stattdessen für mehr pflanzliche Alternativen oder begrenze deinen Fleisch- und Milchkonsum auf einmal pro Woche.
  • Achte auf Bio-Qualität bei deinen Lebensmitteln. Vermeide Lebensmittel, die Pestizide enthalten und wähle stattdessen Bio-Produkte mit hochwertigen Nährstoffen. Bio-Lebensmittel helfen nicht nur dabei, unser Ökosystem zu schützen, sondern sind auch gesünder für uns Menschen.
  • Benutze wiederverwendbare Einkaufstaschen und vermeide Produkte mit viel Plastikverpackung. Plastikprodukte produzieren viel Abfall und schaden der Umwelt in hohem Maße. Wenn du also mehr ökologische Produkte haben möchtest, solltest du versuchen, so viel Plastik wie möglich zu vermeiden - besonders beim Einkaufen von Lebensmitteln.
  • Kaufe nur das, was du wirklich brauchst, um Abfall zu vermeiden. Oftmals kaufen wir mehr als nötig oder produzieren unnötigen Abfall - all dies trägt zur Verschmutzung der Umwelt bei und erhöht unsere CO₂-Emissionen erheblich. Denke also stets daran: Kaufe nur so viel ein, wie du benötigst!

 


2. Wie können wir unseren CO₂-Fußabdruck im Wohnraum verbessern?

Neben der Nutzung von Ökostrom können auch kleine Veränderungen bereits einen Unterschied machen. Fang damit an, indem du die Heizung runterdrehst. Ein Grad weniger reicht schon aus. Oder versuche, nur so lange zu duschen, bis du sauber bist. Du musst deine Zähne auch nicht 5 Minuten lang putzen oder dein Geschirr ewig abwaschen. Das spart mehr Wasser, als du denkst!

Bei neuen Produkten achte auf das Energie-Label „A“. Natürlich kannst du auch bei der Reinigung deines Hauses umweltfreundliche Produkte verwenden und deinen Abfall reduzieren und recyceln – so trägst du ebenfalls dazu bei, die Umwelt zu schützen und den CO₂-Fußabdruck zu senken.

Wenn es um den Kauf neuer Produkte geht, sollten Sie energieeffiziente Produkte mit dem Energie-Label „A“ (EU-Energielabel) wählen. Auch beim Speichern von Daten in einer Cloud sollten Sie keine unnötigen Daten speichern (Stichwort digitaler Fußabdruck). Und schließlich ist auch die Reduzierung und Recycling von Abfall ein wichtiger Faktor, um unseren CO₂-Fußabdruck zu verbessern.

 

3.  Wie können wir unseren ökologischen Fußabdruck in der Mobilität verbessern?

Wenn es um die Reduzierung unseres CO₂-Fußabdrucks geht, dann ist es wichtig, auch im Bereich der Mobilität aktiv zu werden. Eine Möglichkeit ist, das Auto stehenzulassen und stattdessen auf das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Manchmal kann man nicht auf Auto verzichten, dann lohnt es sich über ein Elektroauto nachzudenken oder Carsharing zu nutzen. Auch das Bilden von Fahrgemeinschaften kann dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Wenn du zum Beispiel in den Urlaub fahren möchtest, probiere doch einfach mal aus, mit dem Zug zu reisen. So schonst du nicht nur die Umwelt, sondern kannst auch entspannter und stressfreier an dein Ziel gelangen. Natürlich lassen sich Flüge und Autofahrten nicht immer vermeiden. Wenn du jedoch fliegst, solltest du zumindest deinen Treibhausgasausstoß kompensieren. Zudem lohnt es sich, bevorzugt Reiseziele in Deutschland und Europa zu erleben.

Durch diese Maßnahmen kann jeder Einzelne dazu beitragen, seinen CO₂-Fußabdruck in der Mobilität zu verbessern und somit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Also bevorzuge Bahn, Fahrrad & Fußmärsche – für eine nachhaltigere Zukunft!


4. Wie können wir unseren CO₂-Fußabdruck beim Konsum verbessern?

Konsumenten haben einen essenziellen Einfluss auf den Umweltschutz. Jeder von uns kann dazu beitragen, mehr Rücksicht und Verantwortung gegenüber der Umwelt zu nehmen. Denn jeder Kauf oder Nichtkauf ist sozusagen eine abgegebene Stimme.

Das Thema Konsum ist vielschichtig und bietet deshalb viele Ansatzpunkte, bessere Entscheidungen in unserem Konsumverhalten zu treffen. Angefangen bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen, über den Erwerb von Secondhand-Kleidung und gebrauchten Möbeln, sollte abgewogen werden, ob etwas repariert werden kann oder unbedingt neu gekauft werden muss. Beim Einkaufen sollte nach Möglichkeit darauf geachtet werden, bevorzugt auf regionale und saisonale Produkte in Bio-Qualität zurückzugreifen.

Wenn du deinen CO₂-Fußabdruck beim Konsum verringern möchtest, solltest du daher nicht jede neue Sache kaufen, sondern lieber die Dinge schätzen und pflegen, die du hast. Gehe sehr sorgsam mit deinen Sachen um. Durch Pflege und regelmäßige Wartung bleiben deine Gegenstände länger in Ordnung und müssen nicht so schnell ersetzt werden. Zudem kannst du Dinge ausleihen oder tauschen, statt sie neu zu kaufen. So vermeidest du unnötigen Müll und reduzierst deinen CO₂-Fußabdruck.

Auch beim Kauf neuer Kleidung gibt es einiges zu beachten. Kaufe verantwortungsvoll hergestellte Kleidung, z.B. aus recyceltem Material oder mit einem Umweltzeichen. Wenn dir ein Teil kaputtgeht oder verschleißt, repariere es statt es gleich wegzuwerfen – vielleicht hast du ja jemanden in deinem Freundeskreis, der handwerklich begabt ist?

Eine weitere Möglichkeit ist das Prinzip des Nutzens statt Besitzens (Sharing). Hiermit kann man besonders viel Energie sparen, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Tauschen, teilen, leihen oder selbst machen sind weitere Möglichkeiten, die Emissionen zu senken und den CO₂-Fußabdruck zu minimieren - damit leistet jeder einen Beitrag für unsere Umwelt!

Wir von recyclehero versuchen ebenfalls einen Beitrag zur Verringerung des CO₂-Fußabdruckes zu leisten: Unser Abholservice verwendet ausschließlich elektronisch betriebene Schwerlastenräder. Die Einsparung von Ressourcen und Energie erreichen wir außerdem durch eine sortenreine Entsorgung der Wertstoffe und die damit verbundene Erhöhung der Recyclingquote. Vor allem aber das Wiederverwenden von Altkleidern spart jede Menge CO₂ ein.